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SPIELZEIT-ARCHIV 2022/23

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ÜBER UNS | CHRONIK

EINE CHRONIK -  300 JAHRE STAATSTHEATER

DAS THEATER – SO ALT WIE DIE STADT
HOFTHEATER FÜR ALLE
DAS THEATER BRENNT
EIN PROFI ALS INTENDANT
KLEIN-BAYREUTH
GLEICHGESCHALTET
AUSGEBOMBT
30 JAHRE PROVISORIUM
DER BÄTZNER-BAU
IN DIE JAHRE GEKOMMEN


 DAS THEATER – SO ALT WIE DIE STADT

„Die Gleichzeitigkeit eines Theaterbaus und einer Stadtgründung“, so steht es in der Karlsruher Theatergeschichte von 1982, „ ist eine theatergeschichtliche Rarität“. 

Das erste Hoftheater wurde im Ostflügel des bis 1718 erbauten ersten Residenzschlosses mitten im Hardtwald eingerichtet. Es war 160 Schuh lang, also ca. 48 Meter, und von zwei Hofmalern reich ausgemalt. Zeichnungen sind nicht erhalten, darum zeigen wir einen Entwurf des Schlosses. Eröffnet wurde es am 13. Januar 1719 mit einer Wiederaufführung des Singspiels Celindo oder die hochgepriesene Gärtnertreue, das bereits im alten Schloss in Durlach ein Erfolg gewesen war. Textautor und Komponist des Singspiels sind unbekannt, die Noten verschollen, aber das Textbuch erhalten. Mitwirkende waren neben der schon 1662 gegründeten Hofkapelle, dem Vorläufer der heutigen STAATSKAPELLE, 144 Tänzerinnen und Sängerinnen, meist Durlacher Mädchen, die auch Solopartien und sogar Männerrollen übernahmen – die später irrtümlich so genannten Tulpenmädchen.

Bis zum Ausbruch des Polnischen Erbfolgekriegs 1733 ließ Markgraf Karl Wilhelm im Schloss regelmäßig Theater spielen. Über das Fassungsvermögen des großen Saals ist nichts bekannt, aber wir können davon ausgehen, dass nicht nur die wenigen Hof-Adeligen im Theater saßen, sondern auch Bürger*innen. Einige Jahrzehnte später klagte Theaterdirektor Bull, dem der Markgraf Karl Friedrich den Betrieb auf eigene Rechnung samt einer Subvention von 1.000 Gulden überlassen hatte, er komme nicht auf seine Kosten, weil fast die Hälfte der Zuschauer*innen Freiplätze habe, darunter Hofdamen, Kammerjungfern, Pfarrersfrauen, Erzieherinnen, Bauknechte, Militärs und Angehörige der Musiker*innen. Das Theater in Karlsruhe ist seit Anbeginn auch ein Theater für und mit Bürger*innen.



HOFTHEATER FÜR ALLE

Nachdem das Theater während eines Schlossumbaus und auch in anderen Jahren als „Markgräfliches Comoedienhauß“ in der Orangerie am Zirkel, dann am Linkenheimer Tor untergebracht war, beschloss 1806 der eben durch Napoleon zum Großherzog gemachte Karl, westlich des Schlosses ein eigenständiges Theater bauen zu lassen. Den Auftrag bekam Baudirektor Friedrich Weinbrenner, der bedeutendste Architekt seiner Zeit in der Region. Weinbrenner kannte den Theaterbetrieb über seinen Vater, den Hofzimmermeister, der im Hoftheater die Kulissen auf- und abbaute. Der Baudirektor studierte im Auftrag des Großherzogs die Theaterbauten von Paris und entwarf für Karlsruhe einen Zuschauerraum von 25 Metern Durchmesser, dem inklusive Seitenbühne eine ebenso breite Bühne entsprach – also durchaus vergleichbar mit der heutigen. Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch den Zuschauerraum mit Blick auf die drei Ränge und die großherzogliche Loge. Erstaunlich sind diese Dimensionen für eine Stadt mit damals etwa 8.000 Einwohner*innen. Parkett und drei Ränge konnten etwa 1.800 Zuschauer*innen aufnehmen – umgerechnet auf die heutige Bevölkerung entspricht das in etwa den Plätzen von zwei Wildparkstadien.

Mit dem Publikum war der Hof bisweilen unzufrieden; es wurde bekanntgegeben, „das man sich höchsten Orts alles Zischen, Pfeifen, Trampeln ernstlich verbitte. Wer keinen Beifall äußern kann oder will, soll schweigen und nicht durch solch beispiellosen Unfug dem milden Urteil des Souveräns Hohn sprechen“. Auch mit der privaten Theaterleitung war der Großherzog unglücklich. Er entließ den Theaterpächter Vogel und setzte Offiziere zur Führung des Betriebs ein.



DAS THEATER BRENNT

Das 1810 eröffnete Weinbrenner-Theater, dessen Bau Karlsruher Bürger*innen durch Spenden ermöglicht hatten, gehörte zu den modernsten Bühnenbauten Europas. 1830 hatte man die fürstlichen Logen mit Stoff ausgeschlagen, 1844 statt des bis dahin üblichen Kerzenlichts auf Gasbeleuchtung des Zuschauerraums und der Bühne umgestellt. Dabei hatte man die Gaslampen zu nahe an der Wand angebracht und mit dem Anzünden aus Kostengründen zum Teil ungeübte Bürodiener beauftragt. Von den vier Notausgängen der III. Galerie waren zwei Türen zugehängt, die dritte nicht in Betrieb, um eine Einlasskraft zu sparen. All diese Faktoren führten zum Theaterbrand von 1847 mit 62 Todesopfern.

Am Sonntag, 28. Februar wurde die Zauberposse Der artesische Brunnen gespielt, ein Unterhaltungsstück für die jüngere Generation. Die III. Galerie war voll belegt, als beim Anzünden der Lampen in der Großherzoglichen Loge der Stoff Feuer fing. Der ungeschickte Bürodiener holte Hilfe, statt das Feuer sofort zu löschen. Durch den Luftzug wurde der Brand erst recht entfacht, die Zuschauer*innen im Parkett und den ersten beiden Galerien konnten fliehen. Danach wurden alle Türen geschlossen, um den Luftzug zu unterbrechen, und die Gaszufuhr abgedreht. Das Publikum in der III. Galerie konnte sich in der Panik und der Dunkelheit durch die eine verbliebene Tür nicht mehr in Sicherheit bringen. Die Feuerwehrleitern reichten nicht an die Toilettenfenster heran, aus denen einige sich retten wollten.

Die Liste der auf dem Alten Friedhof an der Kapellenstraße Beerdigten verzeichnet nur zwei Erwachsene über 30, aber 19 Jugendliche unter 18 Jahren.



EIN PROFI ALS INTENDANT

Das kulturelle Leben Karlsruhes stand nach dem Theaterbrand fast still. Schnell entstand die Forderung nach einem provisorischen Theater. Der Großherzog gab Reparaturen am ehemaligen markgräflichen Komödienhaus in der alten Orangerie an der Linkenheimer Straße in Auftrag. Schon im Oktober 1847 konnte der Spielbetrieb im „Interimstheater“ wieder aufgenommen werden. 22 Ensemblemitglieder im Schauspiel, 13 in der Oper, 31 im Chor und 9 im Ballett wollten beschäftigt werden. Zuschauer*innen waren vor allem einfache Leute: Handwerker und Dienstbot*innen. Die bessere Gesellschaft wartete auf die Eröffnung des neuen Theaters.

1850 beschloss Prinzregent Friedrich, im Hinblick auf das neu zu bauende Theater keinen Kavaliersintendanten mehr zu holen, sondern einen Spezialisten zu verpflichten: den Dresdner Schauspieler und Autor Eduard Devrient. Dieser war in ganz Deutschland bekannt durch seine Forderungen nach systematischer Ausbildung von Berufsschauspieler*innen und der Verstaatlichung und Professionalisierung der Theater. In Karlsruhe erfand Devrient den Intendantenberuf im heutigen Sinne. Er strukturierte den Betrieb neu und führte das jetzt allgemein verwendete System von Haupt- und Generalproben ein. Gegenüber der Hofbehörde hatte er sich größtmögliche Freiheiten in der Spielplangestaltung, der Ausstattung und der Besetzung in den Vertrag schreiben lassen. Zum anfänglichen Missfallen des Publikums setzte er auf sorgfältige Einstudierungen von deutschen und europäischen Klassikern und nicht auf zeitgenössische und komödiantische Werke – sowie auf neue Opern, vor allem von Richard Wagner. 18 Jahre leitete Devrient das Hoftheater, 1869 wurde er zum Generalintendanten ernannt und damit zum ersten bürgerlichen Intendanten einer deutschen Hofbühne.




KLEIN-BAYREUTH

Schon drei Monate nach dem verheerenden Brand hatte das Finanzministerium einen Neubau am gleichen Standort zwischen Schlossplatz und Botanischem Garten in Auftrag gegeben. Baudirektor Heinrich Hübsch, Weinbrenner-Schüler und Nachfolger in der Bedeutung für die Architektur der Stadt, entwarf einen massiven Steinbau mit klassizistischer Fassade. Das Theater hatte jetzt 1350 Sitzplätze, aber nur noch 200 Stehplätze und eine in Breite und Tiefe vergrößerte Bühne. Die Feuersicherheit wurde besonders beachtet: Wände, Decken und Treppen waren aus massiven Steinelementen gebaut, die zahlreichen Notausgänge untereinander verbunden, die Bühne war vom Zuschauerraum durch einen eisernen Vorhang getrennt. Eingeweiht wurde das neue Theater nach zweijähriger Bauzeit am 17. Mai 1853 mit Schillers Jungfrau von Orléans.

Direktor Eduard Devrient und sein Nachfolger holten große Künstler*innen an das neue Theater, darunter als Kapellmeister den erst 25-jährigen Hermann Levi, den „Regisseur am Dirigentenpult“. Im November 1863 dirigierte Richard Wagner selbst zwei Festkonzerte mit eigenen Werken, Johannes Brahms kam öfter in die Stadt. 1880 wurde der 24-jährige Felix Mottl Generalmusikdirektor und machte Karlsruhe mit seinen Wagner-Aufführungen zum zweiten Bayreuth. 1913 dirigierte Richard Strauss in einer Festwoche eigene Opern und Orchesterwerke.



GLEICHGESCHALTET

Mit der von Prinz Max von Baden bekanntgegebenen
Abdankung Kaiser Wilhelms II. wurde Deutschland am 9. November 1918, am Ende des Ersten Weltkriegs, zur Republik. Auch in Baden wurde eine Freie Volksrepublik proklamiert. Die großherzogliche Familie verließ das Schloss, das wenig später für das Volk geöffnet und zum Landesmuseum wurde – das Hoftheater bekam einen neuen Namen: Badisches Landestheater. Der Künstlerrat des Theaters forderte die Einrichtung eines dauernden Angestelltenrates und die Wahl des Intendanten durch die Vollversammlung, während Stadt und Land sich über die gemeinsame Finanzierung des Theaterbetriebs einigten. 1929 sprachen sich die Landtagsabgeordnetendafür aus, das Theater solle „seiner Zeitaufgabe“ gerecht werden und Problemstücke in den Spielplan aufnehmen. Intendant Hans Waag richtete daraufhin den Schauspiel-Zyklus „Zeittheater“ ein. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Landestheater wie alle deutschen Bühnen gleichgeschaltet und – seit 27. April 1933 – als Staatstheater eng kontrolliert. Reichskommissar Robert Wagner entfernte mit Hilfe der Verwaltung binnen weniger Tage den Intendanten Waag und jüdische Sänger*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen, darunter Generalmusikdirektor Joseph Krips. Das Publikum schwieg, nachfolgende Künstler*innen wie der junge Kapellmeister Joseph Keilberth profitierten.

Seit 2013 erinnern vor dem Staatstheater zwei Stolpersteine an zwei Ensemblemitglieder: die im KZ ermordete Sängerin Lilly Jank und den Staatsschauspieler Paul Gemmeke, der sich das Leben nahm, als er mit einem Auftrittsverbot belegt wurde.



AUSGEBOMBT

Stücke und Opern jüdischer Autor*innen und Komponist*innen wurden nach der Machtergreifung aus dem Spielplan verbannt, dazu Werke von Gegner*innen des Nationalsozialismus wie Brecht und Toller und zahlreicher ausländischer Dramatiker*innen. Shakespeare, Shaw und Ibsen sowie deutsche Klassiker wurden weiter gespielt, allerdings weder Lessings Nathan der Weise noch Schillers Die Räuber. Das Publikum war vom Ersatz durch junge „völkische“ Autor*innen nicht begeistert, wie die Zuschauerzahlen zeigen. Der Karlsruher Spielplan wurde immer unterhaltungslastiger.

Mit Kriegsbeginn wurde die Bühne Fronttheater, Soldaten hatten freien Eintritt. Der Spielbetrieb lief trotz kriegsbedingter Abkommandierungen auf vollen Touren. In der Spielzeit 1942/43 gab es im Großen Haus 369, in dem in der Karl-Friedrich-Straße dazugemieteten Kleinen Theater 123 Vorstellungen, dazu fanden 138 Gastspiele vor allem im Elsass statt. Zu den insgesamt 630 Vorstellungen kamen 350.000 Besucher*innen, auch wenn einige Abende wegen Fliegeralarms abgebrochen werden mussten.



30 JAHRE PROVISORIUM

Am 4. April 1945 marschierten die Franzosen in Karlsruhe ein und beschlagnahmten die erhalten gebliebenen Instrumente der STAATSKAPELLE. Schon drei Wochen später gab es eine Betriebsversammlung des Restpersonals, das die Wiederaufnahme des Spielbetriebs forderte. Die Gagen wurden zunächst weiterbezahlt. Im Juli 1945 lösten die Amerikaner die Franzosen als Besatzungsmacht ab und erlaubten die Wiedereröffnung des Spielbetriebs im von den Bomben verschonten Konzerthaus – gegen den Willen des Kultusministeriums. Am 31. August spielte die STAATSKAPELLE Beethovens 5. Sinfonie, am 27. Oktober wurde die Spielzeit mit Hugo von Hofmannsthals Jedermann eröffnet. Weil die Amerikaner das Konzerthaus als Casino nutzten, musizierte man tageweise auch in der Durlacher Festhalle. 1948 wurde auf Anregung des späteren Bundesfinanzministers Alex Möller die „Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters“ gegründet und half dem Theater über die durch die Währungsreform ausgelösten Schwierigkeiten.

In den Westflügel der Stadthalle baute man 1950 ein provisorisches „Schauspielhaus am Festplatz“. In der Stadthalle gab es Festvorstellungen von Don Carlos zur Eröffnung des Bundesgerichtshofes 1950 und von Die Entführung aus dem Serail zur der des Verfassungsgerichts 1951. 1956 wurde in einem Staatsvertrag die gemeinsame Trägerschaft von Land und Stadt und die hälftige Finanzierung vereinbart – doch man blieb 30 Jahre im Provisorium. 1959 rief ein Opernsänger bei der Wildschütz-Premiere in einem Couplet zum Theaterneubau auf. Der halbstündige Beifall überzeugte Oberbürgermeister Günther Klotz, einen Wettbewerb auszuschreiben.



DER BÄTZNER-BAU

Aus dem ersten Wettbewerb gingen Paul Baumgarten – später bekannt durch den Wiederaufbau des Reichstags und den Neubau des Bundesverfassungsgerichts – und Sep Ruf – Architekt unter anderem des Kanzlerbungalows in Bonn – als Sieger hervor. Doch als das Bundesverfassungsgericht den Platz des alten Hoftheaters beanspruchte und die Theaterruine 1963 abgerissen wurde, musste ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben werden, den Helmut Bätzner mit einem großen, geschwungenen Entwurf gewann. Nach Sparauflagen und Reduzierungen des Raumprogramms, darunte dem Verzicht auf ein reguläres Schauspielhaus mit Portal und Bühnenturm sowie umfangreichen notwendigen Flächen hinter der Bühne, kam es im Mai 1970 zum ersten Spatenstich auf dem ehemaligen Bahnhofs- und Markthallen- Gelände am Ettlinger Tor – kurz vor der erneuten Volksabstimmung der Badener*innen zum Verbleib beim Land Baden-Württemberg. Am 27. April 1972 wurde die „Gesellschaft der Freunde“ wiederbegründet. 1973 brannte das Dach des neuen Theaters, doch am 29. August 1975 konnte das neue Staatstheater festlich eröffnet werden.

Der Bau atmet den demokratischen Geist der Nachkriegszeit: Von allen 1.000 Plätzen im GROSSEN wie den 320 im KLEINEN HAUS hat man gute Sicht auf die Bühne. In den Zuschauerräumen fehlen die typischen Theaterfarben Rot und Gold komplett, kein Platz ist hervorgehoben und eignet sich zur Repräsentation. Die weitläufigen Foyers, die mit ihren Treppenlandschaften fast ein Viertel der Fläche ausmachen, sind Bühne für die Bürgerschaft. Das KLEINE HAUS ist eine experimentelle, offene Szenenfläche, keine klassische Guckkastenbühne mit Verwandlungstechnik. Schräge Linien dominieren die Architektur.



IN DIE JAHRE GEKOMMEN

Nach über 40 Spielzeiten Vollbetrieb ist das Theater in die Jahre gekommen: Der Vorplatz lädt kaum zum Verweilen ein, der Haupteingang ist schwer zu finden. Aus der Tiefgarage kommt man nicht direkt ins Gebäude. Im niedrigen Kassenfoyer herrscht Kundenservice hinter Panzerglas. Die Foyers sind zwar großzügig, aber auch hallig und mit wenig Atmosphäre. Für eine gemütliche Bar nach der Vorstellung ist kein Platz. Die Barrierefreiheit ist ungenügend, das STUDIO können Rollstuhlfahrer überhaupt nicht erreichen.

Auf den Bühnen haben die technischen Anlagen ausgedient und müssen nach und nach stillgelegt werden, weil keine Ersatzteile mehr lieferbar sind. Im KLEINEN HAUS gibt es weder Turm noch Portal und darum keine Möglichkeit für Theaterzauber. Die Akustik ist für Sprechtheater problematisch. Das JUNGE STAATSTHEATER ist in die baufällige, nicht klimatisierte INSEL ausgelagert. Hinter den Bühnen drängen sich 750 feste Mitarbeiter in ursprünglich für 450 Menschen konzipierten Räumen. Die Werkstätten sind zu klein und entsprechen nicht mehr den verschärften Arbeitsschutzgesetzen. Der Orchesterprobenraum platzt aus allen Nähten; die Proben für OPER und SCHAUSPIEL finden seit Jahren provisorisch in der Nancyhalle statt.

Wie sieht ein Theatergebäude für das 21. Jahrhundert aus? Wie lässt sich der wegweisende, Bau sanieren und erweitern, so dass ein offenes Theater für eine offene Gesellschaft entsteht? Dieses waren die Ausgangsfragen für den internationalen Architekturwettbewerb 2014 und 2015, aus dem die Wiener Architekten Delugan Meissl zusammen mit Wenzel + Wenzel Karlsruhe als Sieger hervorgingen.